DSEM 2019 Radebeul Runde 3

Auch zur dritten Runde wurden die Teilnehmer mit kleinen Überraschungen begrüßt. Adolf Reitmaier und Hannelore Hoose erhielten für Leistungen in der 2. Runde ein Buch von Robert Hübner, mit seinen Erinnerungen an das Großmeisterturnier von 1968 in Büsum. Als einen Glückwunsch zu seinem heutigen Geburtstag erhielt Hans Kreutzkamp die beliebte Senioren-CD 2019.

Noch etwas Geduld mussten alle aufbringen, als die versprochenen Hotelgutscheine verlost wurden. Glücksfee war Ines Isopp (Executive Housekeeper), die unter allen im Hotel wohnenden Teilnehmern die beiden Gewinner aus dem großen Lostopf zog. Dieter Pirrot und Werner Hellwege sind die glücklichen Gewinner. Danach bat der Hauptschiedsrichter Martin Sebastian Frau Isopp um den ersten Zug am Spitzenbrett der 50+ und startete die 3. Runde.

Dem Himmel sei Dank, dass die Berichterstatter nicht die höheren schachlichen Weihen erfahren haben, denn auch heute gab es die eine oder andere Überraschung die sich unserem schachlichen Verständnis entzog.

Aber beginnen wir mit der schachlich seriösen Berichterstattung.

Bis auf das Remis am Spitzenbrett in der 65+ zwischen FM Bodo Schmidt und Dr. Wilfried Beilfuss hatten die Favoriten an den weiteren neun Brettern der Liveübertragung heute keine Gnade mit ihren Gegnern. Das heißt nicht, dass sich die nominell schwächeren kampflos ergeben hätten, im Gegenteil muss man feststellen, dass hochinteressantes Schach geboten wurde und selbst die Unterlegenen sich einen Applaus der kundigen Betrachter verdient haben. Das führt dazu, dass sich unter den neun Spielern mit 3 Punkten viele Titelträger mit Meisterambitionen befinden. Das bedeutet keineswegs, dass sie sich auf ihren bisherigen Erfolgen ausruhen können, denn es folgen 16 Spieler mit nur einem halben Punkt Rückstand.


In den zwei Partien, die sich unserem schachlichen Verständnis entzogen, haben jeweils schachliche Schwergewichte mitgewirkt. Im Folgenden erzählt Gerhard Meiwald von seinen ganz persönlichen Eindrücken.


An Tisch 13 spielt FM Clemens Werner gegen Wolfgang Schulz und als sich der Berichterstatter nach längerer Betrachtung des Partieverlaufs wieder anderen Partien zuwendet, hatte der FIDE-Meister einen ganzen Turm mehr. Meine Gedanken verweilen mitleidig bei meinem Hamburger Freund Wolfgang Schulz, nach dem Motto: lieber Wolfgang, mit einem ganzen Turm zu wenig gegen einen renommierten FIDE-Meister gibt man die Partie anstandshalber auf. Als mir Wolfgang eine Stunde später im Turniersaal wieder über den Weg läuft, will ich ihn verständnisvoll trösten. Als er mir dann mitteilt, dass er meines Trostes nicht bedarf, weil er die Partie doch noch gewonnen hat, fällt mir der ganze Schachhimmel auf den Kopf.


Als ich dann wenig später an Brett 17 eine Riesentraube an Zuschauern in der Partie FM Gottfried Schumacher gegen Edmund Lomer entdecke, verstehe ich schnell das Interesse, denn mein Freund Gottfried hat zwar noch einen Springer und mehr als eine Handvoll Bauern. Aber Edmund Lomer ist im Besitz von 2 einsatzbereiten Türmen. Den kopfschüttelnden Kommentaren einiger mir gut bekannter schachlicher Meister zum Ablauf entnehme ich nur, dass sich Gewinn und Verlust der Partie jeweils zugweise verändern. Als sich die Traube auflöst vernehme ich nur: Schumacher hat gewonnen. Mein Freund Gottfried ist mir sicherlich nicht böse, wenn ich ihm deswegen ehrenhalber einen weiteren Vornamen verleihe Felix = der Glückliche.


In der 50+ können wir uns heute etwas kürzer fassen, auch wenn sich die längste Partie des Tages an Brett 3 zwischen FM Hartmut Metz gegen Dr. Gerhard Köhler bis zum völligen Materialverlust in dem dann unvermeidlichen Remis erschöpft. Den Kontrahenten sei dennoch ein überaus spannender und lehrreicher Partieverlauf bescheinigt. Gewinner des Tages ist IM Mihail Nekrasov, der mit seinem Sieg gegen FM Gerald Löw mit 3.0 Punkten die Tabellenspitze übernimmt.

Durchaus beachtlich schlägt sich in diesem starken Feld die Nummer 38 der Rangliste Hartmut Krien, der auch heute gegen die Nummer 7 Jochen Terhorst ein weiteres Remis erreichen kann.


Radebeul, den 28.04.2019

Gerhard Meiwald (Zuschauer und Berichter der schachlichen Begebenheiten), Martin Sebastian